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Lesson Transcript

Im Jahr 1966 bestand die Regierung Deutschlands aus einer Koalition der beiden größten Parteien (CDU und SPD). Diese Art von Koalition nennt man „große Koalition“.
Die einzige Opposition im Bundestag war die FDP, die nur sehr wenig erreichen konnte, da sie nur 49 der insgesamt etwa 600 Sitze hatte.
Zu dieser Zeit waren die Studenten politisch sehr aktiv und versuchten –nicht nur an ihren Universitäten- die letzten Reste des Nazi-Regimes zu entfernen. Viele protestierten gegen Professoren, die Nazis gewesen waren, und ebenfalls gegen die strenge Ordnung an den Universitäten.
Politisch fühlten sich die meisten Studenten durch keine Partei hinreichend vertreten und, da es keine nennenswerte Opposition im Bundestag gab, nannten sie sich die „Außerparlamentarische Opposition“ (APO). Worum es bei ihren zahlreichen Demonstrationen ging war vielen von ihnen sogar egal, hauptsächlich wollten aber alle die Grundsätze der Generation ihrer Eltern in Frage stellen.
Um das im Alltag tun zu können, wurden viele Wohngemeinschaften gegründet, in denen alles getan wurde, was den Grundsätzen der bisherigen Gesellschaft widersprach.
Jedem gehörte alles, Kinder wurden antiautoritär erzogen und sexuelle Freizügigkeit war allgemein üblich.
Am 2. Juni 1967 wurde bei einer Demonstration gegen den Staatsbesuch des iranischen Schahs Reza Pahlevi der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen. Der Polizist wurde später freigesprochen, obwohl es viele Zeugen gab, die gesehen hatten, dass er durch den Studenten weder angegriffen noch bedroht worden war. In der Obduktion wurde bewiesen, dass Benno Ohnesorg kurz vor dem tödlichen Schuss zusammengeschlagen wurde und vermutlich nicht einmal in der Lage war, sich zu verteidigen. Die Umstände seines Todes wurden durch die Polizei und einige Zeitungen verfälscht, anfangs wurde sogar behauptet, er wäre von Demonstranten getötet worden.
Nach diesen Vorkommnissen wurde einige radikale und militante Gruppen wie die RAF („Rote Armee Fraktion“) oder die „Bewegung 2. Juni“ (Benannt nach dem Todestag Benno Ohnesorgs) gegründet, die später Entführungen und Bombenanschläge in Deutschland verübten.
Als die große Koalition 1968 die Verfassung ändern wollte, so dass in Notfällen Grundrechte außer Kraft gesetzt und das Militär auch zur Unterstützung der Polizei eingesetzt werden durfte (die so genannten „Notstandsgesetze“) reagierten die Studenten mit großen Demonstrationen - die Notstandsgesetze wurden trotzdem beschlossen.

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