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Lesson Transcript

Die Frankeschen Stiftungen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt Halle an der Saale. Sie wurden 1698 von August Hermann Franke gegründet.
Franke selbst war Theologe, Pädagoge und Dichter von Kirchenliedern. Er lebte von 1663 bis 1727 und wurde in Lübeck geboren. Später studierte er unter anderem in Gotha, Erfurt, Frankfurt, Kiel, Hamburg und Leipzig.
Franke hatte bereits drei Jahre lang die Kinder der Stadt Glaucha versorgt und unterrichtet, als er 1698 die Frankeschen Stiftungen in Halle gründete. In den nächsten 30 Jahren begannen die Stiftungen immer weiter zu wachsen. Es entstanden Schul- und Wohngebäude, ein Garten und eine Apotheke. Als die Bautätigkeiten 50 Jahre nach der Gründung der Stiftungen abgeschlossen waren, war eine Schulstadt entstanden, die bis zu 2.500 Menschen beherbergen konnte.
Franke finanzierte dieses Projekt anfangs direkt über Spenden, konnte später aber auch immer mehr mit Einkünften durch die ansässigen Betriebe und aus seinen schriftstellerischen Tätigkeiten rechnen.
Die Stiftung erlangten Weltruhm. Die von ihr vermittelte Pietismus fand viele Anhänger in Europa und fand seinen Weg sogar bis in die USA oder nach Indien. Auch innerhalb von Deutschland spielten die Stiftungen eine große Rolle, da sie unter anderem den Weg für das noch heute existierende Schulwesen bahnten. Auch viele noch heute gängige Kirchenlieder entstanden hier.
Die Gebäude selbst wurden noch im 19ten Jahrhundert und selbst unter den Nationalsozialisten als christlich geprägte Schulstadt genutzt. Erst zu der Zeit der DDR verfielen sie nach und nach und wurden in den letzten Jahren restauriert.
Heute befinden sich auf dem Gelände der Stiftungen ein Buchhandel, eine Mensa der Universität, sowie Unterrichtsräume und eine Universitätsbibliothek. Des weiteren findet man dort das Spielehaus, Jugendwerkstätten, vier Schulen und einige kleine Unternehmen. Auch kann man noch in einer gesonderten Bibliothek noch immer die Bücher des historischen Waisenhauses betrachten und sogar die Reste der Privatbibliothek Frankes selbst.
Doch die Frankeschen Stiftungen sind nicht nur ein Ort zum Lernen. Jedes Jahr finden Ausstellungen, kleine Feste und dergleichen statt, die auch den Rest von Halle anlocken sollen. Erst vor ein paar Jahren hatte man für einige Monate einige Regale vor den Stiftungen aufgestellt, zu denen Bewohner der Stadt Bücher bringen konnten oder von denen sie sich selbst welche ausleihen konnten.
Die Bedeutung der Stiftung ist für einige Menschen sogar so groß, dass sie die Hochstraße, welche direkt neben den Stiftungen verläuft, abreißen lassen möchten. Die Frankeschen Stiftungen würden dann besser zur Geltung kommen. Die Anbindung an Halle-Neustadt würde sich dadurch allerdings radikal verschlechtern, weshalb sich dieser Vorschlag noch nicht durchsetzen konnte.
August Hermann Franke selbst wurde auf dem Stadtgottesacker begraben. Dabei handelt es sich um historische Friedhofsanlagen nach historischem Vorbild. Sie gelten unter Kennern als „ein Meisterwerk der Rennaisance nördlich der Alpen“.

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